Eva Lichtspiele

Blissestrasse 18
10713 Berlin
U Blissestrasse oder Bus 101, 104, 249
Tel.: 030 / 922 55 305
Wir zeigen heute,
Sonntag, den 07.12.2025:


11:00 Eva:
Arrow Ostpreussen - Entschwundene Welt

13:15 Eva:
Arrow Pumuckl und das grosse Missverständnis

15:30 Eva:
Arrow Teresa-Ein Leben zwischen Licht und Schatten DF

18:00 Eva:
Arrow Sorda - Der Klang der Welt (DF)

20:30 Eva:
Arrow Stiller

Eintrittspreise

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Ein Film über Mutter Teresa

Teresa-Ein Leben zwischen Licht und Schatten DF

... zum Bundesstart ab 4. Dezember in den Eva-Lichtspielen !

Sonntag 07.12.
Montag 08.12.
Dienstag 09.12.


Für die einen ist sie eine Heilige, für die anderen Sinnbild für den fragwürdigen Missionierungseifer der katholischen Kirche: Mutter Teresa, die durch ihre Arbeit im indischen Kalkutta ebenso berühmt wie umstritten wurde. Teona Strugar Mitevska beschreibt in ihrem biographischen Film „Teresa – Ein Leben zwischen Licht und Schatten“ eine Woche im Leben der Nonne im Stil einer Art Letzten Versuchung der Mutter Teresa.

Kalkutta, 1948, Indien ist unabhängig, Mutter Teresa (Noomi Rapace) noch nicht. Die 1910 im inzwischen nordmazedonischen Skopje geborene Nonne leitet ein Kloster, drängt jedoch darauf, sich selbstständig zu machen. Immer wieder hat sie in den letzten Jahren an Papst Pius XII geschrieben, um die Erlaubnis zu erhalten, ihren Orden zu verlassen und selbst eine Mission zu gründen.

Derweil versucht Teresa den Armen der Stadt mit ihren bescheidenen Möglichkeiten zu helfen, bringt ihnen Wasser und Brot, holt auch mal einen schwer Verwundeten ins Kloster, um ihn ärztlich zu versorgen. Der Großteil ihrer Aufmerksamkeit gehört jedoch der ihr besonders nahestehenden Nonne Agnieszka (Sylvia Hoeks), die ihre Nachfolgerin werden soll – aber schwanger ist.

Ein potentieller Skandal, der auch Mutter Teresas Führungsanspruch in Frage stellen würde, ganz abgesehen davon, dass Agnieszka mit ihrer Tat – Sex! – das Selbstverständnis Teresas beschädigt hat.

Hin und her gerissen zwischen ihrem strikten Glauben und ihrer Freundschaft zu Agnieszka, sucht Teresa Rat bei ihrem brüderlichen Freund, dem Priester Friedrich (Nikola Ristanovski), konsultiert aber auch den indischen Arzt Dr. Kumar (Akshay Kapoor). Eine dramatische Woche lang schwankt Mutter Teresa zwischen ihrer angeblich göttlichen Berufung und weltlichen Fragen und durchlebt eine Art letzte Versuchung.

Ein Leben zwischen Licht und Schatten verspricht der deutsche Untertitel dieses biographischen Films, gedreht von der ebenso wie Teresa in Skopje geborenen Regisseurin Teona Strugar Mitevska. Diese hatte vor einigen Jahren in ihrem Berlinale-Wettbewerbsbeitrag „Gott existiert, ihr Name ist Petrunya“ auf überzeugende Weise von falschem Glauben, dem Patriarchat und Götzenanbetung erzählt, wagt es in ihrem biographischen Film jedoch nur selten, die zumindest umstrittene Figur Mutter Teresas in ihrer ganzen Komplexität anzugehen.

Zwar wurde Teresa 2016 von der Katholischen Kirche heilig gesprochen, weltliche Kritiker – besonders der britische Essayist Christopher Hitchens haben sich immer wieder an ihr abgearbeitet – kritisierten die Nonne jedoch dafür, dass die hygienischen Bedingungen in den von Teresa aufgebauten Missionen katastrophal waren, sie Hilfsbedürftige vor allem missionieren wollte, sie oft Sterbende gegen deren Willen taufte, Spendengelder aus fragwürdigen Quellen annahm und grundsätzlich aus Narzissmus agierte und nicht aus christlicher Nächstenliebe.

Zumindest im Ansatz thematisiert auch Mitevska diese Kritik, zeigt zumindest einen Moment der Selbstzweifel, wenn Teresa sich fragt, ob sie wirklich selbstlos agiert oder nicht doch eher von Geltungssucht getrieben wird.

Michael Meyns (programmkino.de)




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